Wir streben immer nach dem ganz Großen. Und dabei vergessen wir oft die kleinen Dinge im Leben. Wir wollen immer alles zugleich. Und bekommen dabei gar nichts, weil uns alles zu viel wird. Wir haben so viele Pläne und Ziele im Leben und erreichen kein einziges. Weil wir alles auf einmal wollen. Und weil wir von allem zu viel wollen.

Ich habe eine einfache Methode entwickelt, mich in Dingen weiterzuentwickeln. Ich möchte einfach heute besser sein als gestern. Mein Ukulelespiel ist immer noch nicht gut? Ja, das ist richtig. Aber es ist besser als gestern. Mein Blog ist noch nicht perfekt? Ja, stimmt – aber er ist schon wieder einen Schritt weiter als noch vor einem Tag. Meine Französischkenntnisse reichen noch immer nicht über „Tu t’appelles comment?“ hinaus? Mag sein, aber gestern wusste ich noch nicht, wie ich jemanden fragen kann, wie er heißt.

Das “heute als gestern” ist dabei natürlich nicht immer wörtlich zu nehmen. Manchmal bin ich in Dingen nämlich auch gleich gut wie am Vortag. Denn oft mache ich in gewissen Bereichen einfach gar nichts und dann verbessere ich mich auch nicht. Auch das macht nichts.

Worauf will ich hinaus mit diesen verwirrenden Worten? Ganz einfach, ich will mich vom Perfektionismus verabschieden. Perfektionismus ist ein Launekiller, ist ein Motivationskiller, ist ein Produktivitätskiller, ist ein Weiterentwicklungskiller, ist mein Killer. Ich mag ihn nicht. Klar ist Perfektionismus manchmal erforderlich und angebracht. Bei Uhrmachern und bei Chirurgen zum Beispiel. Aber nicht bei mir. Ich will ihn nicht mehr haben.

Wenn ich einen Akkord auf der Ukulele nicht genau treffe, dann ist mir das egal. Und ich brauche keinen, der mir sagt, dass das nicht gut war. Wenn ich wieder irgendein französisches Wort oder einen ganzen Satz falsch ausspreche, ist mir das ebenfalls egal. Denn wenn mich wer verstehen will, dann wird er mich schon verstehen.

Ich bin der Überzeugung, dass Perfektionismus viele Menschen kaputt macht. Schon in der Schule. Perfektionismus ist der natürliche Feind von Kreativität. Was bildet sich irgendjemand ein, der einem 8jährigen sagt, er kann nicht zeichnen und sollte sich lieber auf andere Talente konzentrieren?

Also, ihr da draußen, der hier geht raus an Euch: macht, was Euch Spaß macht, lasst Euch nicht von irgendwelchen engstirnigen Menschen oder vorgegebenen Konventionen in die Schranken weisen. Nur weil andere keinen Spaß und keine Freude im Leben haben, heißt das nicht, dass ihr das nicht haben dürft. Wenn das nächste Mal so ein Miesepeter Euch wieder einmal erklären will, warum etwas nicht gut für Euch ist, dann lächelt ihn an und nickt, aber zeigt ihm gedanklich Euren kreativen Mittelfinger.

Und vergesst nicht, worum es geht in diesem Leben: habt Spaß mit Euch selbst. Übt es. Und werdet besser. Heute. Oder morgen. Egal.

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