“Ich werde ihn so übel schlagen, dass er einen Schuhanzieher braucht, um seine Mütze aufzusetzen!”
Stell Dir einmal vor, Du bist der Gegner und bist mit dieser Ansage konfrontiert. Also mir würde wohl das Herz in die Hose rutschen. Und die Sache hat natürlich noch einen anderen Effekt: mit dieser Ansage macht der Boxer die Menschen neugierig auf die Veranstaltung und wirbt für den Sport allgemein. Natürlich sind martialische Auftritte wie dieser nicht immer und überall sinnvoll und passend. Nicht im Sport und schon gar nicht in unserem Arbeitsalltag. Aber ich wollte Dir nur ein extremes Beispiel dafür liefern, wie wichtig mentale Stärke sein kann. Cassius Clay alias Muhammad Ali war ein Meister solcher Pressekonferenzen. Auch obige Aussage stammt von ihm vor dem Kampf gegen Floyd Patterson 1965. Drei Mal darfst Du raten, wer den Kampf gewonnen hat. Es war natürlich Ali (durch ein technisches K.o. in der 12. Runde). Ok, kleiner Szenenwechsel: ich habe früher gerne Fußball gespielt. Einmal ist mir bei einem Spiel etwas sehr Seltsames passiert, über das ich heute herzhaft lachen kann. Damals wollte ich allerdings am liebsten im Boden versinken. Irgendwie ergab es sich, dass ich den Ball bekam und alleine auf das Tor lief (auch der gegnerische Torhüter war nicht mehr im Spiel – warum das so war, weiß ich heute ehrlich gesagt nicht mehr so genau). Und wie ich so alleine auf das Tor laufe, beginnt sich meine Gedankenmaschine in Bewegung zu setzen. Und mir schwirren so abartige Gedanken durch den Kopf wie:Stell Dir vor, Du schießt den Ball jetzt nicht ins leere Tor, sondern daneben. Was wäre das für eine Schande?
Sicher kannst Du Dir vorstellen, was letztendlich passiert ist: ich habe den Ball tatsächlich neben das Tor geschossen. Und schuld war natürlich weder der Boden, noch der Ball, noch mein zugegebenermaßen enden wollendes Talent, sondern einfach die Tatsache, dass ich mir vorgestellt habe, dass ich daneben schießen werde. So peinlich dieser Moment für mich war – für meinen weiteren Lebensweg war er extrem wichtig. Denn ich habe die folgende Erkenntnis gewonnen: alles, was ich mir in meinem Kopf vorstelle, kann und wird in weiterer Folge wirklich passieren. Und an diesem Tag habe ich mir geschworen, dass ich diese Erkenntnis ab sofort nicht mehr dafür nützen werde, Misserfolge zu landen, sondern für meinen Erfolg verwenden werde. Um es für Führungskräfte in ein paar Beispielen deutlicher auszudrücken:- Wenn Du Dir nicht vorstellen kannst, dass Du mit Deiner Truppe erfolgreich sein wirst, dann wirst Du auch nicht erfolgreich sein!
- Wenn Du nicht daran glaubst, dass sich das neue Produkt verkaufen wird, dann wird es sich auch nicht verkaufen.
- Wenn Du nicht daran glaubst, dass Dein Unternehmen in den nächsten drei Jahren Marktführer wird, dann wird das auch nicht passieren.
- Wenn Du nicht glaubst, dass der größte Kunde Deines Mitbewerbers zu Dir wechselt, dann wird er das auch nicht tun.
- Wenn Du der Meinung bist, dass Du Deiner Führungskraft nicht auf Augenhöhe begegnen kannst, dann wirst Du ihm/ihr auch nicht auf Augenhöhe begegnen.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist aber die Tatsache, dass mentale Stärke nicht angeboren ist. Man muss sie sich genauso antrainieren, wie körperliche Muskelkraft oder Ausdauer.
Das heißt aber auch, dass man nicht von heute auf morgen mental stark wird. Es geht einfach darum, zielgerichtet, wiederholt und kontrolliert zu trainieren, damit man das Gelernte im Alltag (wie ein Sportler im Wettkampf) situativ anwenden kann.Es wird also Zeit, dass wir damit beginnen, an Deiner mentalen Stärke zu arbeiten!

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