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Tipp 11/25: Löse Konflikte in Deinem Team frühzeitig! (25 Tipps für erfolgreiches Team-Management)

Konflikte! Für viele Menschen ein unangenehmes Thema. Persönlich bin ich ja auch eher jemand, der meint, die Konflikte werden sich schon von selbst lösen. Durch meine Erfahrung weiß ich natürlich, dass das in der Praxis nie der Fall ist.

Die Bearbeitung und Lösung von Konflikten ist das Um und Auf im Team-Management!

Was ist denn jetzt eigentlich ein Konflikt? Ist das automatisch etwas Schlechtes? Nein, ist es nicht. Wenn wir davon ausgehen, dass sich die heutige Bezeichnung aus dem lateinischen „conflictus“ ableitet, dann bedeutet es nichts anderes als „Zusammenstoß“. In einem Team stößt ständig etwas zusammen: am häufigsten wohl zwei oder noch mehr unterschiedliche Meinungen.

Der Wiener Ökonom Friedrich Glasl hat ein 9-Stufen-Modell entwickelt, mit dem man Konflikte besser analysieren und vor allem auch besser auf sie reagieren kann.

Hier die 9 Stufen:

  • Stufe 1: Verhärtung
  • Stufe 2: Debatte
  • Stufe 3: Taten statt Worte
  • Stufe 4: Koalitionen
  • Stufe 5: Gesichtsverlust
  • Stufe 6: Drohstrategien
  • Stufe 7: Begrenzte Vernichtung
  • Stufe 8: Zersplitterung
  • Stufe 9: Gemeinsam in den Abgrund

Glasl bezeichnet die ersten drei Stufen als „erste Ebene“, die sich vor allem dadurch auszeichnet, dass die Auflösung des Konfliktes mit einer Win-win-Situation für alle Konfliktteilnehmer möglich ist.

In Stufe eins beschreibt er genau die Definition des lateinischen „conflictus“: Es gibt zunächst einfach einen Zusammenstoß verschiedener Meinungen, was unter den Beteiligten auch noch nicht als Konflikt wahrgenommen wird. In der Stufe zwei geht es bereits darum, den anderen von den eigenen Argumenten zu überzeugen. Dies kann durch die Art und Weise, wie das erfolgt, bereits zu einem handfesten Streit führen. Ab Stufe drei haben wir dann schon die Situation, die wir naturgemäß als Konflikt kennen: Gespräche werden teilweise abgebrochen, der Druck verschärft sich und der Konflikt verschärft sich zusehends.

Dies ist die letzte Stufe, in der Du die Möglichkeit hast, als Moderator einzugreifen und den Konflikt zu lösen. Machst Du das nicht, bist Du auf fremde Hilfe angewiesen. Daher ist es so wichtig, alle Konflikte in Deinem Team so früh wie möglich, spätestens aber in Stufe drei zu lösen.

Die Gefahr dabei ist auch, dass ab Stufe vier immer mehr Team-Mitglieder in den „Konfliktstrudel“ hineingezogen werden.

Eine Schlichtung ist ab dann nur noch mit einem externen Mediator möglich.

Wie kannst Du nun so eingreifen, dass der Konflikt auch wirklich gelöst wird?

 

Die Behandlung von Konflikten erfolgt grundsätzlich in drei unterschiedlichen Phasen:

Phase 1: Orientierung

In dieser Phase stellst Du den Kontakt zu den einzelnen Konfliktparteien her und prüfst ihre Bereitschaft für eine weitergehende Bearbeitung des Konfliktes.

Frage dabei immer, was sich die Person von einer Behandlung des Konfliktes verspricht und welche Vereinbarungen und Regelungen aus ihrer Sicht notwendig sind, damit sich der Konflikt nicht weiter verschärft.

Hole Dir das Einverständnis aller Personen zur Bearbeitung des Konfliktes ein!

 

Phase 2: Behandlung

Hier kommt es darauf an, in welcher Stufe sich der Konflikt bereits befindet. Je nachdem kannst Du getrennt oder gemeinsam an den einzelnen Streitpunkten mit den Teilnehmern arbeiten. Kläre die Ereignisse der Vergangenheit auf und gib einen Ausblick auf die mögliche Zukunft!

Am Ende dieser Phase solltest Du die emotionale Bereitschaft aller Konfliktparteien haben, Vereinbarungen für eine konfliktfreie Zukunft zu treffen.

Diese Vereinbarungen werden danach in verbindlicher Form (schriftlich) festgehalten.

 

Phase 3: Konsolidierung

Oft greifen die getroffenen Vereinbarungen kurzfristig, bevor es wieder zu einem möglichen Rückfall kommt. Daher ist es jetzt besonders wichtig, wieder sofort zu reagieren und auf die getroffenen Vereinbarungen und deren Einhaltung hinzuweisen.

Das ist sicher lästig und kann mehrmals vorkommen, letztendlich führt es aber dazu, dass der Konflikt endgültig abebbt und der Weg für eine friedliche Zusammenarbeit wieder geebnet ist.

 

TO DO LIST:

-Analysiere, welche Konflikte in Deinem Team vorherrschen!

-Überlege Dir, auf welcher Konfliktstufe sich die einzelnen Konflikte befinden!

-Worauf wartest Du noch? Beginne die Konflikte zu lösen!

-Zusatzaufgabe: Überlege Dir, in welchen Konflikten Du Dich derzeit persönlich befindest. Versuche auch, diese Konflikte zu bereinigen!

 

PS: Das E-Booklet mit allen 25 Tipps kannst Du hier um 99 Cent erwerben. 😉 Falls Du lieber handfeste Dinge bevorzugst, bekommst Du hier das “echte” Buch für ein paar Euros!

PPS: Sozusagen als Bonus-Track zu den 25 Tipps für erfolgreiches Team-Management habe ich Dir eine Checkliste für erfolgreiche Mitarbeiter-Gespräche erstellt, die Du Dir hier runterladen kannst.

Martin Schmidt

2 Comments

  1. Hallo Herr Schmidt,

    vielen Dank für den tollen Blogartikel “Tipp 11/25: Löse Konflikte in Deinem Team frühzeitig! (25 Tipps für erfolgreiches Team-Management)”! Täglich sind wir Konflikten ausgesetzt! Die Meisten Konfliktsituationen lassen sich lösen, aber leider nicht alle! Gerade in sogenannten Zwangsgemeinschaften, wie in Teams sind Konflikte sehr oft vorprogrammiert! Am Besten lassen Sie sich sofort lösen! In der Praxis schaut es aber leider anders aus. Die Konflikte in Teams werden oft immer schlimmer, da sie nicht angesprochen werden, keines der Teammitglieder den ersten Schritt zur Konfliktlösung macht! In vielen Fällen bei Konflikten im Team wird dann zur Konfliktbewältigung und Konfliktlösung Hilfe von Außen benötigt!

    Viele Grüße

    Andreas Schmied

    • Guten Tag Herr Schmied,
      vielen Dank für Ihren Kommentar.
      Ich sehe das so wie Sie: lieber die Sache gleich angehen und nicht versuchen, den Konflikt auszusitzen.
      Konflikte enden nicht von selbst, sondern steigern sich (frei nach Friedrich Glasl) immer weiter, bis sie irgendwann eben nicht mehr nur unter den Parteien gelöst werden können.

      Viel Erfolg mit Ihrer Wunschschmiede!

      Liebe Grüße,
      Martin Schmidt

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