Die Siebzigerjahre. Was haben sie uns nicht alles gebracht: ABBA, Bonanza, Plateauschuhe, den VW Golf und Forschungsergebnisse von Eric Berne.
Noch nie gehört von Eric Berne? Keine Sorge, ich ja auch nicht, bevor ich mich näher mit diesem Thema beschäftigt habe. Berne war ein kanadisch-US-amerikanischer Psychiater und hat gemeinsam mit Thomas Harris die Transaktionsanalyse entwickelt. Aber die gesamte Story würde jetzt wohl den Rahmen sprengen.
Wichtig für uns zu wissen ist nur, dass er in den 70er-Jahren entdeckt hat, dass der Mensch generell von verschiedenen sogenannten „inneren Antreibern“ gesteuert wird.
Viele unserer Verhaltensweisen lassen sich genau auf diese inneren Antreiber zurückführen. Oft lassen sich diese Glaubenssätze auf die Kindheit oder die Jugend zurückführen – wie eben so vieles im Leben.
Man kennt das ja: die Eltern laufen ja selbst bereits mit ihren Antreibern herum und in den ersten Lebensjahren ihres Kindes machen sie nichts anderes, als diese dem eigenen Nachwuchs mit auf den Weg zu geben. Die sitzen jetzt nicht beim Abendessen und sagen: „Hey, wir müssen Kevin noch seine Antreiber vermitteln!“ – nein, das passiert einfach so – durch schlichtes vorleben.
Im Laufe des Lebens ändern sich die Antreiber natürlich immer wieder, je nachdem, welche Erfahrungen man macht. Pubertät, erste Beziehung, Job, Familie, Schicksalsschläge etc…alles spielt eine Rolle. Daher können Deine inneren Antreiber in zwei Jahren ganz anders aussehen als heute.
Insgesamt beschreibt Berne fünf dieser Antreiber:
- sei perfekt
- sei schnell
- mach es allen recht
- streng dich an
- sei stark
Keiner dieser Antreiber ist besser oder schlechter als der andere, aber jeder hat Vor-und auch Nachteile. Wichtig ist, primär aber überhaupt einmal zu wissen, welche Antreiber einen selbst steuern.
Dabei ist es natürlich nicht so, dass man nur einen dieser Antreiber hat und die anderen gar nicht vorkommen, es kann auch sein, dass man von zwei dieser Antreiber gleichermaßen „betroffen“ ist.
Zu diesem Zweck haben sich glücklicherweise schon einige Leute einen Kopf gemacht und ich kann es mir an dieser Stelle sparen, irgendwo einen Test zu klauen und hier zu veröffentlichen. Öffne einfach Deinen Internet Browser und such in einer Suchmaschine nach „test innerer antreiber“.
Ich verspreche Dir: Du wirst Dich vor Tests kaum retten können. Erstaunlich ist nur, wie sich alle ähneln – Du solltest also in den meisten Fällen das gleiche Ergebnis bekommen, ganz egal, für welchen Test Du Dich entscheidest. Wichtig ist nur, dass er einen gewissen Umfang hat. Sollten da nur fünf oder sechs Fragen stehen, ist Skepsis durchaus angebracht. Die meisten dieser Tests bestehen aus ungefähr 50 Fragen.
Wie lauten nun die einzelnen Antreiber und was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile:
Sei perfekt!
Menschen mit diesem Antreiber sind meistens sehr sorgfältig und genau. Oft werden sie von ihren Mitmenschen als Perfektionisten bezeichnet.
Demgegenüber steht der Nachteil, dass sie sich nie zufriedengeben, bevor das Ergebnis nicht perfekt ist. Vom 80-20-Prinzip (mit 20 % des Einsatzes 80 % des Outputs zu erzielen) halten sie überhaupt nichts. Sie neigen auch zur Übererfüllung der Aufgaben.
Sei schnell!
Dieser Typus zeichnet sich durch das Treffen rascher Entscheidungen aus und erledigt anstehende Aufgaben prompt.
Die nötige Sorgfalt bleibt jedoch oft auf der Strecke und auch die sozialen Kontakte halten sich in sehr engen Grenzen.
Mach es allen recht!
Diese Menschen sind von einer hohen Sozialkompetenz geprägt. Sie können fast in andere Menschen „hineinsehen“ und haben ein großes Einfühlungsvermögen.
Das wird allerdings immer dann hinderlich, wenn es darum geht, auch einmal „NEIN!“ zu sagen.
Streng Dich an!
Mit diesem Antreiber klettert man die Karriereleiter schnell nach oben.
Das erzeugt allerdings viel Stress und ist oft mit einer ziemlichen Verbissenheit verbunden.
Sei stark!
Der Starke übernimmt die Verantwortung und bekommt daher auch verantwortungsvolle Jobs übertragen.
Die Gefahr ist allerdings groß, dass es bei Menschen mit diesem Antreiber zu einem gewissen Maß an Selbstüberschätzung kommt. Außerdem kommen diese Menschen meist selbst zu kurz, weil sie der Meinung sind, immer auch für andere da sein zu müssen.
TO DO LIST:
- Finde Deinen inneren Antreiber! Suche Dir dazu einen der zahlreichen Tests im Internet (zum Beispiel den hier: http://www.lerncoaching-berlin.com/antreibertest.html) oder analysiere Dich selbst und frage gute Freunde und Bekannte, wie sie Dich einschätzen!
- Suche Dir ein paar Deiner Team-Mitglieder und analysiere, was deren innerer Antreiber ist!
- Suche Dir eine Situation, in der Du von Deinen inneren Antreibern gesteuert wurdest! Überlege Dir, wie Du mit anderen Antreibern reagiert hättest!
- Halte vor gewissen Entscheidungen inne und überlege Dir, ob Du nicht gerade wieder von Deinem inneren Antreiber gesteuert wirst! Setze Dir ein symbolisches Alarmzeichen für solche Situationen (Feuerwehrsirene, Kuckucksuhr, Kirchenglocken …)!
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